1Das Thema Loslassen begegnet Dir sicher auch in vielen Bereichen: seien es unbenutzte Dinge, Klamotten, die man weder mag noch trägt, Jobs, die uns nicht gut tun, Menschen, die uns ebenfalls nicht gut tun.

    Nun haben unabhängig voneinander Manuela Csikor und Johanna Maria Uetz zu Blogparaden mit dem Thema Loslassen eingeladen. Wie passt nun Loslassen zu Kreativität und Malmotivation? Aus der Blogparade habe ich eine kleine Blockparade gemacht. 6 Kreativblocker kommen zu Wort, die sich in den Ruhestand verabschieden dürfen.

    Kreativblocker 1 „Du kannst doch gar nicht Malen“

    Einen solchen oder ähnlichen Satz hast Du vielleicht mal gehört, sei es in der Schule oder in der Familie, von Freunden oder wenn Du Dich vielleicht für ein Kunststudium beworben hast. Der Satz, der Dich zum Zweifeln bringt und Deine kreativen Impulse verstummen lässt, ist Quatsch. Solche Sätze sagen oft mehr über den, der sie äußert als über den Adressaten. Allerdings: wir übernehmen solche Sätze dann gerne und murmeln sie innerlich vor uns hin. Was bringt nun eine solche Aussage? Wird die Welt besser dadurch? Da eine solche Aussagen keinerlei positive Auswirkungen hat, können wir sie streichen. Es spielt keine Rolle ob wir Malen können oder nicht und was genau soll „Können“ sein? Dies heißt nicht wir malen alle Bilder, die horrende Preise auf dem Kunstmarkt erzielen müssen oder unsere Bilder sollten demnächst in namenhaften Museen hängen. Das ist ein völlig anderes Thema und hat nur am Rande mit Kreativität zu tun.

    Kreativblocker 2 „Ich male ja nur so, das ist ja nichts“

    Ok, hatten wir schon in ähnlicher Form unter der Nummer 1. Aber dieser Blocksatz wird laut gegenüber anderen geäußert, wenn wir ein Bild von uns zeigen. Es ist schade und sinnlos sich selber so schlecht zu machen, zumal wenn gleichzeitig die Freude darüber mitschwingt dieses Bild selber geschaffen zu haben. Der Gedanke sollte also sein „es hat mir echt Spaß gemacht!“.

    Kreativblocker 3 „Wie malt man ein Gesicht?“

    Diese Frage gilt auch für Hände, Pflanzen, Meer … setze diese Liste gerne fort. Es gibt keine Standardanleitung wie man was zu malen hat. Selbst beim Malen nach Zahlen kann man es anders machen als vorgegeben, das wäre dann der kreative Anteil bei diesem Prinzip zu malen. Anleitungen die wir lesen, in Videos sehen oder in Kursen lernen, sind Anregungen. Solche Tipps können wir für uns selber ausprobieren, abändern oder auch verwerfen. Es gibt nicht nur den einen richtigen Weg zum Ziel.

    Kreativblocker 4 „Das sieht ja aus wie echt!“

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    Gut malen ist nicht gleich fotorealistisch malen. Nach einem Modell, der Natur oder auch einem Foto so zu malen, dass es wie in echt aussieht ist eine Herausforderung und eine Kunst, keine Frage. Es ist ein guter Weg zu üben: das genaue Hinsehen, die Wiedergabe der Farben und auch um die Prinzipien von Proportionen und Volumen zu verstehen. Das Abmalen von den „alter Meistern“ ist ein Studieren um Nachzuempfinden wie sie beispielsweise einen Faltenwurf gemalt haben. Die Realität muss in einem Bild aber nicht exakt wieder gegeben werden. Ein Bild lebt davon, wenn es in sich stimmig ist, die Vorlage spielt nachher keine Rolle mehr. Also ein „der Arm ist in Wirklichkeit viel schmaler“ brauchen wir nicht, solange es in dem Bild selber stimmig ist. Wenn wir bei dem Bild merken, da passt etwas nicht, ist der Vergleich mit einer Vorlage hilfreich.

    Kreativblocker 5 „Ich konnte noch nie Malen, Singen, Rechnen, Kochen“

    Was Hänschen nicht lernt … Die Frage ist eher ob wir Malen, Singen, Rechnen oder Kochen wollen.

    Wenn ich glaube ich konnte noch nie Malen und auch keine Lust dazu habe, dann ist ja alles gut. Wenn ich es aber gerne ausprobieren würde, auch wenn ich zuvor noch keine Draht dazu hatte, dann los! Beim Machen werden wir sehen, ob wir wirklich Spaß am Malen haben oder ob wir davon ganz andere Vorstellungen hatten oder ob unser Wunsch eher dahin geht, dss wir gerne schöne Bilder hätten. Wer beim ersten Bild schon zu hohe Erwartungen an sich und ein Resultat hat, sollt sich die Zeit und Unterstützung nehmen mit dem Malen warm zu werden.

    Kreativblocker 6 „Ich bin nicht kreativ“

    Unsere kreativen Adern sind sehr sensible und ganz fix werden sie gekappt. Dies gilt übrigens nicht nur fürs Malen und ist auch nicht nur auf die schönen Künste wie Musik, Litetaratur, Tanz, Theater etc. beschränkt. Auch in anderen Disziplinen kann das kreative Denken einen Dämpfer bekommen, wenn wir schlechte Erfahrungen und Urteile in den klassischen kreativen Bereichen gemacht haben. Dieser Kreativblocker ist mir daher wichtig, weil das Kappen unserer Kreativität in einer Disziplin auch die Denkprozesse in anderen Disziplinen einschränken kann. Rechte und linke Gehirnhälfte sollten Hand in Hand agieren. Auch Naturwissenschaftler, Ingenieure und Entrepreneure aller Art brauchen die Kreativität als Voraussetzung. Vielleicht müssen sie keine Bilder malen oder ihren Namen tanzen, aber das Denken und Ausprobieren auf anderen als den üblichen Wegen ist eine Voraussetzung um Neues zu entwickeln. Kreativ sein kann bei Menschen, die scheinbar nichts mit Kreativität zu tun haben, sofort zu Blockierungen führen. Übrigens: wer beim Kochen gut improvisieren kann ist ebenfalls kreativ.

    Vielen Dank an Johanna und Manuela für Eure Impulse zu den Blockparaden!