Gabi Heininger ist Mitmacherin bei der Sommermalzeit von Beginn an. Ich freue mich sehr, dass sie Zeit für ein Interview mit artilda hat und die besondere Geschichte ihrer Kreativität erzählt. Dass Illustrationen heute eine große Rolle bei ihr spielen, war vor kurzer Zeit noch gar nicht abzusehen.
Was machst Du alles an kreativen Dingen, Gabi?
Ich male, zeichne Cartoons und mache Illustrationen. Auch das Brushlettering (früher Schönschreiben) gefällt mir gut. Aus meinen kleinen Werken entstehen dann Postkarten oder große Glückwunschkarten; auch als Collage mit kleinen Aquarellen. Nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich jetzt auch das Nähen und Häkeln wieder für mich entdeckt.
Was im Moment vielleicht ein bisschen zu kurz kommt, ist meine Kreativität im Bereich der digitalen Bildbearbeitung.
Hast Du schon immer gemalt und gezeichnet?
Als Kind habe ich bestimmt auch gerne gemalt. Allerdings ist das schon so lange her, dass die Erinnerungen daran nicht gerade frisch sind. Ich kann mich allerdings noch erinnern, dass wir beim Basteln mit meiner Mutter als Kleber für dünnes Buntpapier verquirltes Eiweiß verwendet haben – das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen.
Das Interesse am Malen begleitet mich auch wirklich schon seit meiner Schulzeit – einer der Leistungskurse für mein Abitur war „Kunst“.
Auf unserer Hochzeitsreise war ich dann so begeistert von dem Gelb der blühenden Rapsfelder, dass plötzlich der Wunsch da war: „Das möchte ich malen können!“ Und tatsächlich ergab sich durch einen Zufall, dass ich bei einer Grafikerin mehrere Jahre lang einen Malkurs besuchen konnte.
Was bedeutet Dir das Malen/Zeichnen?
Leider habe ich danach ganz die Verbindung zum Malen verloren. Wie es oft so ist, frisst der Berufsalltag so nach und nach jede Freizeitbeschäftigung auf. Umso wichtiger war es für mich, dass ich in einer Zeit mit schweren Belastungen auf Deine Sommermalzeit gestoßen bin. Ich habe eine ganze Weile mit der Anmeldung gezögert, weil ich gezweifelt habe, ob ich das überhaupt kann. Aber vom Start weg haben mich Deine Anregungen (ich mag sie gar nicht Aufgaben nennen) ge- aber nicht überfordert. Der wertschätzende Umgang innerhalb der FB-Gruppe und die hilfreichen Kommentare von Dir haben mich schnell sehr wohlfühlen lassen. Ich hab mir sogar extra dafür einen FB-Account zugelegt.
Mittlerweile nimmt das Zeichnen und Malen wieder einen festen Platz in meinem Herzen ein (und ganz schön viel Platz auf meinem Schreibtisch)
Dieses Hobby hat mir einen neuen Blick auf die Welt beschert und zudem auch noch viele neue nette Begegnungen.
Du hast kürzlich ein Buch illustriert? Was ist das für ein Buch und wie kam es dazu?
Das Buch heißt „Focusing und Märchen“ und wurde von Martin Gottstein, einem Focusing-Ausbilder und Märchenerzähler geschrieben.
Ich zeigte einer Bekannten voller Freude ein paar meiner Bilder und sie war begeistert. Ganz besonders haben es ihr meine Zwergerl angetan, die bei der ersten Aufgabe der Sommermalzeit entstanden sind. Da ihr Mann (Martin Gottstein) gerade angefangen hatte, sein Buch zu schreiben, haben mich die beiden gefragt, ob ich die Illustrationen für das Buch machen würde.
Und so begann eine sehr intensive Zusammenarbeit, die mir sehr viel Freude gemacht hat.
Wie fühlt sich das jetzt alles an für Dich?
Ich bin ganz stolz und freue mich riesig, wenn ich immer wieder positives Feedback und soviel Anerkennung für meine Bilder bekomme. Das bestärkt mich darin, weiterzumachen und auch neue Wege zu gehen.
Welche Sachen machen Dir bei Deiner Kreativität besonders viel Spaß? Und was sind die weniger schönen Seiten als Kreative?
Besonders viel Spaß macht es mir, zu sehen, wie etwas entsteht. Wenn Bilder anfangs so „naja“ aussehen, und sie sich dann durchs Weitermachen entwickeln und verändern. Als weniger schön empfinde ich, dass in mir latent immer ein gewisser Druck besteht, „Dir muss was einfallen!“
Viele Kreative zweifeln an sich und an dem was sie gestalten. Wie ist oder war das bei Dir, magst Du das erzählen?
Ja, der Zweifel und der innere Kritiker sind schon meine ständigen Begleiter. Manchmal frage ich mich durchaus auch:“ Warum mache ich das alles hier eigentlich?“ Wenn ich dann aber einen Schritt zurücktrete, oder am nächsten Tag nochmal draufschaue, finde ich es oft gar nicht mehr so schlecht, was ich da gemacht habe.
Wie zeigst Du Dich und Deine Bilder, wo können wir Bilder von Dir sehen?
Im Moment ist ein Teil meiner Bilder auf meiner Homepage zu sehen. Auf Instagram zeige ich meist Bildchen, die ich für die Challenge „draw or letter“ gezeichnet habe oder andere kleine Zeichnungen.
Und was wünscht Du Dir für die Zukunft wenn es um Deine Kreativität geht, was ist Dein Wunsch?
Für die Zukunft wünsche ich mir, dass ich dranbleiben kann und dass ich noch andere Möglichkeiten finde, sichtbar zu werden. Außerdem möchte ich mich mehr mit dem digitalen Zeichnen und Malen auf dem IPad beschäftigen. Es fasziniert mich, zu sehen, welche Möglichkeiten es da gibt.
Hast Du einen Tipp für andere Menschen, die gerne mehr Malen und Zeichnen würden?
Ja, mein Tipp für andere zeichenwillige Menschen: „Finde eine Gruppe die Dir liegt (wie z.B. die Sommermalzeit) und traue Dich, Deine Bilder zu zeigen. Nicht „perfekt“ und „richtig“ ist das was zählt, sondern Deine Freude am Tun.
Wie bist du an das Kreative Arbeiten heran gekommen?
Mein Interesse an Kunst und Kreativität besteht schon seit meiner Kindheit. Das war etwas an dem ich mich schon immer festhalten konnte. Als Kind war ich im Urlaub immer fasziniert von den Straßenmalern. Ich wollte selber auch mal so gut malen können und da sitzen. In der Schule habe ich immer meine Anerkennung bekommen, doch leider bin ich privat nicht gefördert worden.
So mache ich jetzt endlich alles dafür um in der Richtung voran zu kommen. Doch Straßenmaler möchte ich jetzt nicht mehr unbedingt werden. ?
Vielen Dank für dieses Interview, Gabi.
Für mich bist Du eine ganz besondere Teilnehmerin der Sommermalzeit und es ist mir eine große Freude zu sehen, was kleine Impulse bewirken können. Bei Dir erlebe ich immer wieder mit welcher Begeisterung Du Dein Ding machst und Du auch in schwierigen Phasen zu Pinsel und Stift greifst.
Gabi Heininger: Ich bin gelernte Lithografin / Mediengestalterin und liebe das Arbeiten mit Photoshop.
Oft nehme ich Dinge zu genau bzw zu ernst; im Malen finde ich den Ausgleich und komme ein bisschen weg von „das-muss-aber-jetzt-genau-so-sein“.
Manchmal kann ich im Tun so richtig versinken und das tut mir sehr gut.
Mein Mann ist mein größter Schatz. Er steht hinter mir und findet auch in schwierigen Zeiten ein hilfreiches Wort. Wenn ich wieder mal am rotieren bin, weiß er (meistens), wie er mich bremsen kann.
Zur Webseite von Gabi Heininger und auf Instagram
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