Eine eigene Ausstellung ist ein umfassendes Projekt: planen, auf die Beine stellen und machen.
Das Abhängen der Bilder geht dann ganz fix.
Aber es ist mehr. Denn das Bilderabhängen ist eine spezielle Situation, die man vielleicht gar nicht auf dem Zettel hat, wenn man seine Ausstellung plant.
Das Bilderabhängen ist nicht nur der praktische Abschluss der Ausstellung. Es ist mit Emotionen verbunden, die man gar nicht so schnell wie das Bilderabhängen vonstatten geht, fassen kann. Daher verrate ich in diesem Artikel, wie ich das Bilderabhängen empfinde und wie ich damit umgehe.
Das Gefühl nach dem Ausstellungsende
Ich habe es gerade wieder getan. Ich habe die Bilder meiner Ausstellung abgehängt. Sie schmückten mehr als ein Jahr die Räume einer großen Rathauskantine. Und so ein Ausstellungsabschluss ist jedesmal verbunden mit besonderen Gefühlen. Die eigenen Bilder, die uns so nah und vertraut sind, waren wie auf einem Auslandssemester außer Haus und woanders fest integriert. Vielleicht waren wir ab und zu da, um nach dem Rechten zu gucken oder um Anderen die Ausstellung zu zeigen.
Dann kommt der Moment, in dem wir unsere Bilder abhängen. Die Wände, an denen gerade noch unsere Bilder hingen, sind wieder weitestgehend leer und anonym. Und die persönliche Note Deiner Bilder ist nicht mehr individueller Teil des Raums, in dem sie für eine Weile ganz selbstverständlich waren.
Es ist, als wenn gute Freunde, die Dir sehr vertraut sind, mit einem Fingerschnipps nicht mehr da sind, wo sie sonst waren. Denn unsere Bilder sind uns vertraut wie gute Freunde und sie sind auch ein Teil von uns selber. Nach dem Bilderabhängen ist der Teil von uns nicht mehr in diesem Raum, in dem sie kurz zu vor noch sehr präsent waren.
Abschlussrunde meiner Ausstellung
Bei meinen ersten Ausstellungen haben mich diese Gefühle, die damit verbunden waren und die ich gar nicht greifen konnte, ein bisschen überrumpelt.
Daher mache ich mittlerweile immer eine Abschlussrunde bevor ich meine Bilder abhänge. Ich gehe nochmal in Ruhe durch die Räume, bin im Kontakt mit meinen Bildern und dem Umfeld, in dem sie hängen und geniesse das. Das mache ich gerne alleine, damit es nicht im praktischen Gewusel des Abhängens oder anderen Absprachen untergeht. Ich mache auch Fotos, um es nochmal zu dokumentieren, für mich und auch bei Rückfragen. Denn ich hatte nach Ausstellungen schon Anrufe von Interessenten, die ein Bild kaufen wollten, das „links vor der Tür zum großen Raum“ hing.
Nach der Abschlussrunde bin ich dann sortiert und kann mich dem praktischen Teil widmen. Neben den Bildern denke ich dann an weiteres Material, das ich ausgelegt hatte, z.B. Visitenkarten oder auch das artilda Kartenset, das ich zum Anschauen zur Verfügung gestellt hatte.
Wieder im Heimathafen
Es ist dann natürlich auch schön, wenn die Bilder wieder in ihrem Heimathafen, also zuhause oder im Atelier, sind. Ich stelle mir dann vor, dass sie den anderen Bildern, die nicht unterwegs waren, von ihren Erlebnissen berichten.
Reflektion und nächste Schritte
Neben der Abschlussrunde reflektiere ich für mich auch die Ausstellung bezüglich verschiedener Facetten. Jenachdem, welche Ziele meine Austellung hatte und was ich mitnehme für weitere Ausstellungen. Letzteres ist insbesondere bei den ersten Ausstellungen wichtig, um aus den eigenen Erfahrungen zu lernen.
Ich überlege auch, wie ich nächste Austellungen angehe. So hat es mir bei meiner aktuell beendeten Ausstellung sehr gut gefallen, dass die Bilder sehr lange hingen und es ein großes Publkum gab.
Das Ende der Ausstellung einplanen
Abschließend noch ein praktischer Tipp. Denn beim Planen der eigenen Ausstellung vergisst man leicht den praktischen Teil des Abhängen. Und es ist sinnvoll, schon bei der Planung das Ausstellungsende zu besprechen.
Manche Ausstellungen haben einen festen zeitlichen Rahmen. Dann sollte man den Termin zum Abhängen der Bilder besprechen und verbindlich einhalten. Denn nach Dir werden dort andere Menschen austellen und müssen sich darauf verlassen, dass dann die Wände frei sind, auf der anderen Seite sollen die Räume nicht lange kahl bleiben. Das gilt es mit den Ansprechpartnern vor Ort zu klären. Und das Bilderabhängen soll natürlich nicht den laufenden Betrieb stören.
Andere Ausstellungen sind ohne festen Endtermin. Auch dann ist es sinnvoll zu fragen, wie ihr das mit dem Ausstellungsende machen wollt, ob ihr einen losen Zeitraum besprecht und dann wieder nachfragt, so dass man auf einen Termin zum Abhängen vereinbaren kann.
Rein praktisch ist das Abhängen dann leichtes Spiel, es sei denn, es gibt besondere Vorrichtungen vor Ort, die angebracht wurden.
Du möchtest Deine eigene Kunst ausstellen? Hier erfährst Du, wie Du passende Ausstellungsräume findest und bekommst wertvolle Tipps, um Deine Bilder auszustellen.

Ich bin Eva Peters, freie Künstlerin, Kreative und Autorin des Kartensets Sommermalzeit. Und ich möchte Dich mit artilda gerne in Deiner Kreativität und in Deinen Gestaltungsmöglichkeiten ermuntern.



