ausstellungs-tagebuchWas mache ich, wenn ich über 2 Wochen 2 Ausstellungen habe? Ich schreibe zusätzlich hier in dem Zeitraum ein Ausstellungstagebuch. Auch in Anlehnung an den Titel Work in progress, unserer Ausstellung, die vom 2.10. bis 13.10.2016 in der Bedürfnisanstalt zu sehen ist.

    Die Tagebucheinträge werden bis Ausstellungsende am 13.10.2016 fortgesetzt:

    Vorarbeit
    Tag 0: Bilder aufhängen
    Tag 1: Eröffnung
    Tag 2 der Ausstellung
    Tag 3 der Ausstellung
    Tag 4 der Ausstellung
    Tag 5 der Ausstellung

    ab Tag 6 der Ausstellung

    Tag 13: Aufbau und Abbau der Ausstellungen

    Tag 14-16: Ausstellung in Hoheneichen

    Vorarbeit: Was zeige ich?

    Morgen, am 1.10. hängen wir die Bilder auf. Wir sind zu dritt und treffen uns um 11 Uhr vor Ort: im Ausstellungsraum Bedürfnisanstalt in Hamburg Ottensen. Ich weiß noch nicht, welche Bilder ich zeigen werde. In letzter Zeit habe ich nicht gemalt, sondern eher skizziert, vor allem in Skizzenbücher, die ich nicht ausstellen werde. Ich zeige also alte Bilder, die ich ungewöhnlich kombinieren möchte. Darauf bin ich selber gespannt. Der Raum ist so, dass wir nicht blindlings überall Nägel in die Wände hauen können und wollen. Daher wird morgen vor Ort improvisiert.

    Anders ist auch: bei beiden Ausstellungen ist präsenz angesagt, d.h. ich bin mehr oder weniger während der Öffnungszeiten vor Ort. Das wird eine sehr Zeit intensive Angelegenheit und ist für mich im Moment nicht optimal. Auch das also eine kleine Herausforderung. Andererseits: da ich jeweils anwesend bin, kann ich auch kleinere Bilder aufhängen, die sonst zur kostenlose Mitnahme einladen könnten.

    Alles andere ist soweit vorbereitet für diese 1. Ausstellung. Bis gestern habe ich Einladungskarten verteilt, vor allem in den Cafes drumherum und im nahegelegenen Frühlingsgarten.

    1. Ausstellung: Work in progress

    „Work in progress“ heißt, dass wir in den 2 Wochen der Ausstellung vor Ort den Raum verändern werden. Einiges haben wir uns vorher überlegt, anderes machen wir spontan, von der Situation und den Bildern abhängig. Für mich auch ein wichtiger Grund, täglich zu berichten was vor Ort los ist.

    Tag 0 der Ausstellung: Bilder aufhängen

    Heute ist Tag 0: wir hängen die Bilder auf und das Abenteuer beginnt. Am Vorabend war in der Bedürfnisanstalt noch ein Konzert, unsere Vormieter machen die letzten Handgriffe und schon sind wir drin in dem schönen Raum, der nur für kurze Zeit leer bleibt. 3 Aussteller auf schmaler Fläche machen den kleinen Raum schnell eng mit Sackkarren, Tüten, Verpackungsmaterial, Werkzeug und natürlich mit Bildern. Skulpturen gibt es auch.

    Im schönsten Chaos werkeln wir zielstrebig vor uns hin und die Wände und Fenster füllen sich. Wir haben schon häufiger zusammen ausgestellt, es läuft wie immer reibungslos und wir haben alle gute Laune.

    Tag 0: die ersten Bilder hängen

    Tag 0: die ersten Bilder hängen

    Der Ort ist sehr belebt, immer wieder gucken Leute rein, die vom EInkaufen aus Ottensen kommen. Ich fahre kurz nach Hause, um weitere Bilder zu holen. In der Zeit kommt jemand vorbei, der ein Bild von mir kaufen möchte und es am liebsten gleich mitnehmen würde. Er darf gerne wiederkommen.

    Wiederkommen darf auch die Sonne, die uns überraschenderweise begleitet, so dass wir nach getaner Arbeit noch ein bisschen vor der Tür sitzen und die Orga der nächsten 2 Wochen besprechen.

     

    Bis morgen, wir sind um 11 Uhr vor Ort!

    work-in-progress-einladung

    Tag 1 der Ausstellung: Eröffnung

    Die Sonne kommt tatsächlich zur Eröffnung und bleibt fast den ganzen Tag.

    tag2-beda-astridDazu Gäste: Jogger auf der Spätmorgenrunde, die den Prosecco ablehnen, Radfahrer, die weiter ins die Kunsthalle wollen, Freunde, Bekannte und viele Menschen, die in den nächsten Tagen wiederkommen werden, um die Resultate von work-in-progress zu sehen.

    Und es passiert bereits am 1. Tag so einiges. Nach einem gemütlichen Vormittag werden wir durch ein spontanes Fotoshooting angeregt, kreativ zu werden, um gestellte Fotos zu vermeiden. Wie so oft muss man nur machen um ins Tun zu kommen. So können wir uns kaum loseisen vom Schnippeln, Skizzieren, Tüfteln. Und dann verwandelt sich der Raum schon zusehends. Astrid führt von ihrem Schwebeplatz aus ein Wandbild fort, Ruth setzt mit wenigen Strichen Akzente ziwschen ihre Malerei und ich nehme mir den Boden vor, um ihn ausschnittweise an der Decke abzubilden. Dazu gibt es viele Skizzen vom Drumherum und dem gegenseitigen Tun. Eine echte Werkstattatmosphäre mit Gästen, die wir in den nächsten Tagen fortsetzen.tag2-beda

    Zum Abschied gibt es Regen, auch das passt und macht den beleuchteten Raum noch malerischer.

    Bis morgen, wir sind um 11 Uhr vor Ort!

     

     

    tag2sonneTag 2 der Ausstellung

    Heute ist Feiertag, dazu ein Montag, der recht kalt und bedeckt beginnt. Leider funktioniert die Heizung im Ausstellunsgsraum nicht. Passanten laufen eher vorbei. Wir machen das Beste draus und haben heute jugendlichen Besuch und Snoopy im Haus, der nicht nur Modell sitzt, sondern uns auch vor vermeintlich feindlichen Hunden beschützt. Im Hintergrund ist immer wieder Jubel und Geraune vom Fussballplatz zu hören, besiegt doch der SC VICTORia Hamburg den FC Teutonia 05 – nach Elfmeterschießen.

    Wir bekommen immer wieder Besuch, haben aber auch Zeit für tag2bildweitere Veränderungen im Raum. An den Wänden, auf der unterlegten Tapete und der Decke. Und es gibt eine erste Begegnung der Werke. Weitere Ideen entstehen – vor allem für die nächsten Tage. Weil endlich auch wieder die Sonne rauskommt, haben wir mit der weiteren Umsetzung keine Eile. Die Werkstattatmosphäre ermuntert uns zum Ausprobieren von Material.

    Dazu gibt es Veränderung bei der Beleuchtung, die wir schon morgen testen werden. Dann öffnen wir die Türen erst um 18 Uhr und wir sind bis 21 Uhr vor Ort, also zu Tageslicht freier Zeit.

    tag3bedaTag 3 der Ausstellung

    Der erste Abend in der Bedürfnisanstalt. Als wir die Tür öffnen, ist es noch hell. Nach und nach machen wir unsere Strahler an, so sind Bilder und Raum schön erleuchtet.

    Neue Ideen werden umgesetzt und gesponnen. Besucher kommen von der Arbeit oder vom Einkaufen aus Ottensen.

    Morgen sind wir wieder um 18 Uhr vor Ort.

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    Foto: Wolfgang Klietz

    Tag 4 der Ausstellung

    So langsam vermissen wir eine funktionsfähige Heizung. Ruth geht daher das Thema „Survival-kit“ zeichnerisch an und Eva untersucht weitere Strukturen im Raum.

    Und: es wird zum Ausklang der Ausstellung in der nächsten Woche noch etwas geben. Weitere Infos folgen.

    Morgen sind wir wieder um 18 Uhr in der Bleickenallee 26a.

    Tag 5 der Ausstellung

    Steter Regen lässt die Passanten eher vorbei huschen. Die Zeit nutze ich, um ein bisschen umzusortieren und weitere Objekte zu ergänzen, sehr mutige übrigens …

    Von Freitag bis Sonntag ist die Tür des Ausstellungsraumes von 11 bis 18 Uhr geöffnet!

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    Foto: Wolfgang Klietz

    Ab Tag 6 der Ausstellung

    Irgendwann wird es zu viel. Es ist zu ambitioniert, jeden Tag etwas zu den Ausstellungen zu schreiben. Mir war vorher schon klar, dass meine Zeit zu begrenzt ist, aber ich wollte das unbedingt ausprobieren, wie 999 andere Dinge auch ….

    bildschirmfoto-2-445Heute am Mittwoch machen wir noch ein gemeinsames Finale im Galerieraum Bedürfnisanstalt, unter dem Motto „was bisher geschah …“. Denn trotz Kälte und Co haben wir in den vergangen Tagen vieles gemacht, was heute noch zu sehen sein wird.

    Morgen werde ich einen Teil Bilder zu der 2. Ausstellung nahc Hamburg Hoheneichen bringen. Die Ausstellung starten dann am Freitag, den 14.10.

    Aber heute stehen nochmal die Tür in der Bleickenallee 26a offen: ab 18 Uhr sind wir da.

    Der Tag des Aufbaus und Abbaus

    Vor dem heutigen Tag gruselte es mir wirklich. Bilder nach Hoheneichen zum Ausstellungsraum bringen, zuvpr dne Schlüssel in einem anderen Stadteil abholen, abends dann Bilder abhängen in der Bleickenallee. Dazu gesellten sich dann kurzfristig einige Hürden.

    Aber lief alles viel besser als gedacht. Vor allem: in Hoheneichen brummt fröhlich ein Hamburger Ofen, der dort seinen ersten Winter verbringt und heute erstmals einheizte! Das in-house Frieren ist also mit dem Bilderabhängen von Ausstellung 1 vorbei. Dennoch fiel der Abschied von der Bedürfnisanstalt schwer, aber: wir kommen wieder, im Juli 2017!

    Ein Tag mit zahlreichern Bus- und Bahnkilometern, Hin und Hertragen der Bilder, zum Auskalng nieslete und stürmte es noch ….

    Jetzt folgen noch Feinarbeiten, das ist morgen gut zu schaffen. So dass um 17 Uhr die Türen geöffnet werden im Atelierhaus Hoheneichen, Langwisch 13.

    Tag 14-16: Ausstellung in Hoheneichen

    Ausstellung Hoheneichen

    Foto: Ulla Penselin

    Eine erfüllende und arbeitsreiche Ausstellung an 3 Tagen mit interessierten Gästen, einem funktionierenden Holzofen, der jedoch gegen einen dauerhaft geöffnete Tür keine Chance hat.

    Über 30 Lieblingsbilder aus über 10 Jahren kommen in dem hellen Raum gut zur Geltung und finden Interessenten.

    Danke an alle Besucher, es war rundum gelungen!

     

    Vom 2.-4. Dezember 2016 werde ich dort wieder ausstellen, im Rahmen unserer Gruppenausstellung.