Du hast viele Ideen, fängst dauernd neue Dinge an und den Satz „mach doch mal eine Sache zuende“ kennst Du schon seit Deiner Kindheit? Dann bist Du vielleicht eine Scanner-Persönlichkeit. Gerade kreative Menschen neigen dazu, sich für viele Themen zu begeistern und sie starten immer wieder neue Projekte.
Mir geht es genauso. Und diesen Artikel über Scanner Persönlichkeiten wollte ich schon ganz lange schreiben, aber mir kamen immer so viele andere spannende Themen und Projekte dazwischen …
Was ist eine Scanner Persönlichkeit?
Doch was genau ist eigentlich ein Scanner? Geprägt hat Barbara Sher das Prinzip des Scanners und mit ihrem Buch „Du musst Dich nicht entscheiden, auch wenn Du tausend Träume hast“ hat sie vielen Menschen geholfen, zu verstehen, was mit ihnen los ist. Auch mir hat dieses Buch die Augen geöffnet und ich habe besser verstanden wie ich ticke.
Und vielleicht ist es bei Dir ähnlich: Du fängst an ein Instrument zu spielen, möchtest ausprobieren wie es ist Porzellan zu bemalen, startest ein weiteres Skizzenbuch mit einer ganz neuen Idee, möchtest Portugiesisch lernen, willst ein eBook schreiben oder einen Onlinekurs erstellen (und weil Du Dich nicht entscheiden kannst machst Du beides), startest einen eigenen Podcast, willst den Garten umgestalten, planst eine große Reise (und machst dazu auch einen Reiseblog), designst Taschen und bereitest gerade Deine Bilderausstellung vor …
Scanner sind Menschen, die eine Fülle an Interessen und Lebensthemen haben. Sie wollen sich dabei nicht beschränken, sondern im Gegenteil: ihre Vielfalt gibt ihnen Energie und so ziehen sie immer neue Themen und Projekte an, mit denen sie sich befassen wollen. Die Interessen von Scannern sind oft aus unterschiedlichen Themenbereichen. Man fragt sich als Scanner, wie man das alles in einem Leben schaffen soll, was man machen möchte.
Scanner neigen dazu, in sich aufsaugen zu wollen, was sie interessiert. Vielleicht kommt der Begriff in Anlehnung an den technischen Scanner, der in sich reinzieht, was man einscannen möchte. Und viele Scanner-Persönlichkeiten denken nicht nur darüber nach, was sie alles machen könnten, sondern legen auch gleich los. Daher jonglieren sie meist viele Projekten parallel.
Als Scanner ist man begeistert von einer Sache. Aber sie kann auch schnell langweilig werden, so dass man sich einer nächsten Sache widmet. Das Leben als Scanner ist wie auf einem großen bunten Spielplatz. Das kann im Alltag schwierig werden und man hat manchmal das Gefühl, sich selber auf den Füßen zu stehen. Aber es hat natürlich auch seine guten Seiten, die wir uns ebenfalls gleich anschauen werden.
„Ich bin ein Scanner“ – die große Erleichterung
Achso, ich bin ein Scanner! Es ist ein echter Aha-Moment im Leben eines Scanners, wenn man feststellt, gar nicht seltsamer als andere Menschen zu sein. Sondern dass man einem bestimmten Persönlichkeitstyp entspricht.
Es erleichtert, zu erfahren, dass es andere Menschen gibt, die ähnlich ticken! Denen gegenüber man sich nicht erklären muss, warum man eigentlich drei Berufe und vielerlei Hobbies hat! Und dass es Möglichkeiten gibt, damit umzugehen und das Scannersein auch sehr positive Seiten hat.
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Häufige Herausforderungen von Scanner Persönlichkeiten
Als Scanner steht man vor verschiedenen Herausforderungen, die die bunte Spielwiese des Lebens für uns mitbringt:
Nicht fertig werden
Das Gefühl „ich kriege nix gebacken“, kann einen leicht beschleichen, weil man sich voller Inbrunst mit vielen verschiedenen Dingen beschäftigt, aber daher die Vorhaben oft nicht zu Ende bringt. Es kann auch schnell chaotisch werden, wenn überall angefangene Projekte herumliegen. Es ist als hätte man viel zu viele offene Tabs … So viele Dinge machen zu vollen kann auch enormen Druck ausüben, weil man ständig zugange ist mit irgendwas und man noch so viel vorhat.
Fehlender Fokus bei vielseitig Interessierten
Vielen Scannern fällt es schwer, sich zu fokussieren und Entscheidungen zu treffen. Denn ehe man ein spannendes Projekt cancelt, macht man es eben on top. Daher sind unsere Todo-Listen oft lang und es fällt schwer, Projekte zu planen. Mir helfen dabei auch keine Projektplanungstools. Die sind mir zu aufwändig und halten mich eher vom Wesentlichen ab. Daher habe ich mir selber einen simplen Planer erstellt und auch anderen zugänglich gemacht: Der Chaos Planer – für kreative Chaoten ist extra einfach und ohne komplizierte Prinzipien, mit denen man sich eh nur verzettelt.
Wer bin ich und wenn ja wieviele?
Wenn man sich mit so vielen verschiedenen Themen und Projekten befasst, führt es leicht zu einem kreatives Chaos. In gewissener Weise ist das so schön – vor allem für Scanner. Schwierig wird es allerdings, weil es keinen roten Faden zu geben scheint und man das Gefühl hat, einen Bauchladen an Identitäten in sich zu tragen. Es kann dazu führen, dass man gar nicht mehr weiß, wer man ist und wohin die Reise gehen soll im Leben.
Berufswahl als Scanner
Auch die Berufswahl kann für Scanner zur Qual werden. Denn es fällt nicht leicht, sich für eine Sache zu entscheiden, die man womöglich die nächsten 40 Jahre tagein tagaus macht! Allein der Gedanke führt schon zu Unwohlsein und man fühlt sich eingeschränkt in den vielen bunten Möglichkeiten dieser Welt.
Viele Scanner machen sich daher selbständig, beispielsweise in einem kreativen Beruf. Oder sie bauen als Selbständige gleich zwei oder mehr Standbeine auf. Auch ich habe mehrere Standbeine. Neben artilda mit Blog und Angeboten für kreative Menschen und meiner künstlerischen Tätigkeit bin ich selbständige Online-Business Beraterin und unterstütze andere Selbständige bei der Konzeption und dem Erstellen von Onlinekursen und anderen Online-Angeboten. Es sind scheinbar sehr verschiedene Standbeine, die sich für mich aber ganz natürlich ergänzen.
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Die goldenen Seiten des Scannerdaseins
Aber natürlich ist es keinesfalls „schlimm“, wenn man als Scanner so vielseitig ist. Doch welche guten Seiten bringt das Scannerdasein mit sich?
Begeisterung und Motivation
Scanner sind oft vielbegabt, sie begeistern sich für Themen und sind stark intrinsisch motiviert in ihrem Tun. Ihre Leidenschaft treibt sie an und sie brauchen daher keine Belohnung oder Motivation von Außen.
Neugierig für Neues
Sie bleiben neugierig und sind mutig, etwas auszuprobieren, was sie noch nicht können. Dabei sammeln sie Erfahrungen und sind offen und flexibel. Auch wenn eine Sache nicht so klappt wie geplant, machen sie etwas draus. Huch, ein Kaffeefleck ist auf dem Papier? Das ist kein Drama, sondern eine Einladung für eine kleine Skizze.
Erleben im Jetzt
Es geht Scannern oft um das Erleben, so dass sie sehr im Jetzt agieren und den Prozess des Tuns geniessen. Das ist gerade im kreativen Bereich hilfreich, weil Kreativität sehr prozessorientiert ist. Einen eigenen fertigen Roman in der Hand halten – das wollen viele Menschen. Eine Scanner-Persönlichkeit will den Roman schreiben, an den Ideen tüfteln und in den Romanplot eintauchen und ihn gestalten.
Umsetzen der eigenen Träume
Wir kommen unseren Träumen nur näher, wenn wir ausprobieren, was wir machen möchten. Und genau das machen Scanner gerne. Denn nur so weiß man, ob das der eigene Weg ist. Viele Menschen haben zwar Träume, trauen sich aber nicht, sie umzusetzen oder wenigstens die ersten Schritte zu gehen! Es später zu bereuen, sich nie daran getraut zu haben, kann schmerzhaft sein. Wenn man es aber wenigstens probiert und dann feststellt, dass das mit dem eigenen Roman bereits den ersten Schritten schon genug war, dann reicht es oft, diese Erfahrung zu machen.
Die eigene Kreativität entfalten
Kreativität spielt für Scanner oft eine große Rolle. Sie sind experimentierfreudig und bleiben neugierig. Daher entwickeln sie viele Ideen und probieren immer wieder Neues aus. In ihrer Kreativität verbinden sie oft verschiedene Themen und versinken in ihrem Tun. Ihre Kreativität entwickeln sie ständig weiter, so dass es hier auch zu großen Veränderungen kommen kann. Viele Scanner sind oft in verschiedenen Bereichen kreativ aktiv, beispielsweise in Musik, Literatur und Kunst.
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Mehr Impulse für Deine Kreativität gibt es in der monatlichen artilda Malpost
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Wie man als Scanner Persönlichkeit die vielen Vorhaben meistert
Wie geht man damit um, wenn man sich ständig mit neuen Dingen befasst, vieles nicht fertig bringt und von anderen Menschen eher Unverständnis erntet? Wenn diese Vielseitigkeit im Alltag zu Schwierigkeiten führt, gibt es Möglichkeiten, besser damit umzugehen.
Die eigenen Scanner-Mentalität annehmen
Erstmal annehmen, dass man so vielseitig tickt, ist bereits eine Erleichterung. Diese andere Art des Denkens und Handelns zu akzeptieren, anstatt zu glauben, sich verändern zu müssen, gibt den positiven Seiten der Scanner-Persönlichkeit Raum. So kann man das Potenzial und die Power der eigenen Vielfältigkeit und des kreativen Chaos konstruktiv nutzen. Das bedeutet keinesfalls, dass man seine Art zu ticken als Ausrede nimmt oder andere darunter leiden sollten. Sondern eigenverantwortlich damit umgehen.
Druck rausnehmen
Bei eigenen Projekten und Vorhaben hilft es, sich selber den Druck rauszunehmen, die Dinge fertig machen zu müssen. Das gilt in erster Linie für Vorhaben, bei denen andere Menschen nicht davon betroffen sind, wenn man das Ziel nicht erreicht. Beruflich ist es natürlich blöd, wenn man seine Zusagen nicht einhält, weil man als Scanner-Persönlichkeit nun mal so tickt.
Die vielen Ideen aufschreiben
Barbara Sher empfielt es: Schreibe auf, was Du machen möchtest. Das sieht dann zwar erstmal üppig aus, aber die Ideen sind aus dem Kopf uns wir haben sie schriftlich festgehalten. Manche unserer Vorhaben erledigen sich von alleine oder man fängt damit an und ist schnell wieder weg und das ist gut so. Schreib doch gleich Deine eigene Liste. Es macht auch Spaß, sich ein Ideenbuch anzulegen, um dort Ideen zu notieren. Am besten ein großes dickes Buch, damit auch alles reinpasst!
Ich habe mir als Projektbuch für meine Ideen das größte Skizzenbuch gekauft, das ich finden konnte:
Projekte gehen lassen
Da es Scannern bei vielen Vorhaben oft ums Anfangen und Ausprobieren geht, ist es absolut in Ordnung, die Themen oder Hobbies gehen zu lassen, wenn sie nicht mehr passen. Du hast Dir ein Instrument gekauft, weil Du es unbedingt lernen wolltest, aber die Begeisterung ist jetzt verflogen? Dann verkaufe es und jemand anderes wird sich darüber freuen. Du hast vermutlich die für Dich relevante Erfahrung damit gemacht und das Instrument darf weiter ziehen. Man muss niemandem beweisen, dass man es durchzieht und das Ziel darf sich verändern.
So entwickelt sich aus dem ursprünglichem Vorhaben:
„ich will lernen, Gitarre zu spielen“
ein anderes Ziel, das man verfolgt und erreicht hat:
„ich will das Gitarrespielen ausprobieren“.
Und vielleicht war es wichtig, das Gitarrespielen auszuprobieren, weil sich daraus ein neues Projekt entwickelt hat, das Dir sonst nie begegnet wäre.
Humor
Es hilft, alles nicht so ernst zu nehmen, sondern spielerisch anzugehen. Das bedeutet keineswegs, die eigenen Bedürfnisse und Ideen nicht wertzuschätzen. Aber man muss auch nicht verbissen die Projekte wie ein Bucketliste abarbeiten. Denn die Freude am Machen, am Tüfteln und Ausprobieren ist eine große Scannerstärke. Und es wäre schade, sie zu vergraulen.
Eine Prise Humor hilft, wenn man wieder etwas Neues ausprobiert oder sich für eine neue Idee begeistert. So ging es mir, als ich bei einem Treffen von Scannern war, um meine zu vielen Ideen mal unter einen Hut zu kriegen. Doch es kam anders. Denn anstatt mein „Zuviel“ reduziert zu bekommen, kam ich mit einem ganz neuen Projekt nach Hause, das ich unbedingt machen wollte! Das gab natürlich große Heiterkeit – auch bei mir. Aber so ist es nun mal mit den Scannern und ihren Ideen. Und ich bin total happy, dass ich mit meiner Idee loslegte und das Projekt auch vollendete: das artilda Kartenset mit 50 Ideen zum Malen, Zeichnen & Skizzieren, das schon vielen Menschen Inspirationen für ihre Kreativität gegeben hat.
Prioritäten setzen – das geht auch als Scanner-Persönlichkeit
Man muss nicht alles auf einmal und sofort machen. Welche Ideen und Projekte sind jetzt wichtig für Dich? Welche kannst und möchtest Du vielleicht im nächsten Quartal oder im nächsten Jahr angehen?
Mir hilft es, diese späteren Projekte in meinem Kalender einzutragen und sie mir dann wieder anzuschauen. Manche Ideen, auf die ich im Moment ganz wild bin, haben dann an Charme verloren. Und andere haben an Bedeutung gewonnen. Projekte für später zu notieren, hilft, sie erstmal aus dem Kopf zu haben, aber ihnen einen Raum zu geben, so dass keine Sorge besteht, dass man sie nicht würdigt oder aufgibt. Genau das ist für einen Scanner nämlich eine schlimme Sache!
Projekte zeitlich begrenzen
Ein guter Trick, wenn man ein bisschen größenwahnsinnig einen 20-teilige Romanserie oder ein anderes üppiges Projekt plant, ist, es zeitlich zu begrenzen. Denn einem Scanner wird schnell langweilig und es locken schon neue Ideen am Wegesrand. Ein Projekt lässt sich etwa auf 30 oder 90 Tage begrenzen. Das kann man sehr gut ausprobieren. Anstatt also zu überlegen, dass 2026 die eigene Romanserie rauskommt, planst Du Dir einen überschaubaren Zeitraum für einen ersten Teil Deines Projektes ein. Und dabei kommt auch der nächste Tipp zum Tragen.
Ein großes Projekt in kleine Häppchen unterteilen
Bei jedem Projekt, das erstmal groß und nicht machbar scheint, kann es überwältigend sein, es anzugehen. Daher sollte man Zwischenschritte definieren und so das Projekt in machbare Häppchen unterteilen. Wenn ein Häppchen erledigt ist, kann man sich dem nächsten widmen. Oder einem neuen Projekt. Und dann wieder zurück zu Häppchen zwei gehen.
So bleibt es überschaubarer und man verzettelt sich weniger. Dafür muss man übrigens keinesfalls das ganze Projekt bis zum Schluss durchplanen, sondern nur das erste Zwischenziel.
Die eigene kreative Identität kennen
Wie kommt es, dass man so verschiedene kreative Adern in sich hat und eine starke Motivation, sie auszuleben?
Für kreative Menschen ist es interessant, sich mit den eigenen kreativen Seiten zu befassen. Und vor allem, wenn man wie eine Scanner-Persönlichkeit dabei so vielfältig ist und verschiedene Themen eine große Rolle spielen. Sich mit den eigenen kreativen Facetten zu befassen ist spannend und hilft, sich und die eigene Identität besser zu begreifen. Zu verstehen welche kreativen Seiten man in sich hat und welche Bedeutung sie für uns haben haben. Mit meinem kleinen Videokurs „Das Kreative Selbst“ wirst Du mehr über Deine Identität als kreativer Mensch entdecken.
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Fazit
Als Scanner-Persönlichkeit ist man kein schlechterer und auch kein besserer Mensch als andere. Scanner denken und handeln anders, was auch chaotisch wirken kann.
Dafür muss man sich keineswegs ändern, aber wenn man sich und seinen Vorhaben auf den Füßen steht und es in Stress ausartet, kann man verschiedene Maßnahmen nutzen. Und weil Scanner-Persönlichkeiten gerne ausprobieren, lohnt es sich, die für sich passenden Tricks zu nutzen und ggf. anzupassen. Scanner haben sich eine kindliche Seite bewahrt, etwa neugierig zu bleiben und versunken zu werkeln.
Freu Dich, wenn Du ein Scanner bist und lebe Deine vielfältige Kreativität!
Ich bin Eva Peters, freie Künstlerin, Kreative und Autorin des Kartensets Sommermalzeit. Und ich möchte Dich mit artilda gerne in Deiner Kreativität und in Deinen Gestaltungsmöglichkeiten ermuntern.