Kreative Auszeit – das klingt nacht Schwelgen in Farben ohne Verpflichtungen, ohne Haushalt und ohne Tagesgeschäft.
Einmal für eine längere Zeit abtauchen, um nach Herzenslust zu malen und sich voll und ganz darauf einzulassen.
Es klingt aber auch nach Traumtänzerei. Etwas, das man gut „später“ machen kann, wenn die Verpflichtungen weniger werden und genug Zeit und Geld vorhanden sind.
Geht es auch anders?
Stress statt kreative Auszeit?
Sich frei nehmen dürfen, die Reise, eine Unterkunft und das Budget planen, eventuell die Wohnung untervermieten … Dann noch das notwendige Kreativmaterial planen und transportieren. Und schon stehen To-do-Listen statt freie Kreativität im Vordergrund!
Es gibt allerhand zu bedenken und zu entscheiden, wenn eine größere Auszeit ansteht. Meistens haben wir zuhause auch Verpflichtungen in Form von Arbeit, Familie und dem ganz normalen Alltag drumherum. All das ist dann erstmal abgemeldet. Unter normalen Umständen ist es für viele Kreative kaum machbar, sich für einen oder zwei Monate auszuklinken.
Meine eigenen Auszeiten in Amsterdam (Resultate dazu sind auch in meiner virtuellen Galerie) und in Valencia waren tolle, prägende Monate. Sie hatten aber auch kreative leere Phasen und die Lust zu malen und zeichnen schwankte sehr.
Denn eine solche Auszeit macht auch Druck: Wer einen Monat in die Ferne schweift, um ein Buch zu schreiben oder endlich richtig in die Farbe abzutauchen, hat automatisch Erwartungen an sich und an diese Auszeit und möchte mit Ergebnissen nach Hause kommen.
Aber was ist, wenn die Muse nicht mitmacht? Wenn die Zeit ins Land zieht, die Rückreise vor der Tür steht und Du noch nichts zustande gebracht hast?
Leider gibt es keine Garantie, die kreative Auszeit mit Taschen voller guter Resultate erfolgreich abzuschliessen.
Das kleine Auszeit-Paket
Doch es muss gar nicht die lange Reise sein. Bereits eine kleine Auszeit gibt frischen Wind und ist nicht die schlechteste Lösung, wenn das kreative Fernweh zieht. Die kleine Schwester in Form einer Kurzvariante lässt uns Morgenluft schnuppern. Vielleicht erstmal heimlich, das reduziert den Erwartungsdruck an sich selber und auch gegenüber unseren Mitmenschen.
Bereits ein freier Nachmittag, der nicht in den eigenen vier Wänden oder an bekannten Plätzen verlebt wird, gibt neue Eindrücke und wir können diese freien Stunden für uns nutzen. Vielleicht nur in den nächsten Ort oder in einen unbekannten Stadtteil fahren. Dort in einem Cafe, im Park, im Zoo oder wo auch immer mit einem kleinen Skizzenbuch ausgestattet die Zeit verbringen.
Und wer mehr machen möchte, nimmt an einer Sommerakademie teil. Dort wird ein Rahmen gesetzt und wir können uns abseits des Alltags ganz auf die Studienwoche einlassen, die wir vorab ausgewählt haben.
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Kreativität zulassen
Aber auch im Nachbarort gibt es kein Versprechen, dass die Zeit automatisch kreativ „sinnvoll“ gelebt wird. Vielleicht wird es nur ein gemütlicher Nachmittag oder das Skizzenbuch wird zum Schreiben anstatt zum Zeichnen verwendet.
Diese Zeit ist keineswegs sinnlos.
Wenn wir gerne kreativ sein wollen und nicht so recht loslegen können, dann lohnt es sich über das Thema zu schreiben. Ganz für sich selber an diesem Ort:
- Wie sähe diese „echte“ kreative Auszeit für mich aus?
- Was würde ich gerne machen?
- Welche Motive würden mich interessieren?
- Was fehlt, um loszulegen?
- Ist da vielleicht eine ganz andere Idee, die ich verfolgen will?
- Oder gibt es einen ganz anderen Grund, warum ich „raus“ will? Und woraus will ich eigentlich?
In das eigene kreative Seelenleben eintauchen, an einem Ort, an dem uns der Alltag nicht ablenkt. Wo wir mit neuem Blick auf unsere Bedürfnisse gucken können, auch das ist schon eine große kreative Auszeit. Sie klingt vielleicht nicht so spektakulär wie einen Monat in einer New Yorker Loft zu verbringen.
Aber wollen wir Spektakel oder unsere eigene Kreativität und Seelenleben pflegen?
In ihrem 12-Wochen Programm und in ihrem Buch „Der Weg des Künstlers“ bezeichnet Julia Cameron solche Zeiten als Künstlertreff. Es sind Treffen für den inneren Künstler, der dann ein bisschen machen kann, wonach die kreative Seele sich sehnt.
Und wenn Du Dich näher mit Deinen eigenen kreativen Seiten und Wurzeln befassen möchtest, dann schau in meinen Kurs „Das kreative Selbst“.
Gleich loslegen mit der kreativen Auszeit!
So ein kreativer Nachmittag lässt sich schnell im Kalender eintragen und vielleicht schon in der nächsten Woche machen.
Der Termin ist auch ein kleiner Test, wie wichtig mir diese kleine kreative Auszeit ist. Wenn ich den Termin sausen lasse, dann scheint es mir nicht so ernst zu sein mit meiner Kreativität oder vielmehr mit der „richtigen“ kreativen Auszeit.
Wenn Du jetzt Lust auf eine kreativee Auszeit hast, dann setze Deine guten Vorsätze doch direkt um. Schnapp Dir ein Blatt Papier und notiere Dir 5 Ideen, was Du in Deiner nächsten kleinen Auszeit Kreatives machen könntest und trage Dir 5 Termine in Deinen Kalender ein. Und wenn Du dann keine Lust hast, vor die Tür zu gehen, kannst Du auch einfach zuhause Zeichnen.
Wenn der erste Termin naht, guck auf Deiner Ideenliste nach, zu welcher Art kleiner Auszeit Du Lust hast! Geniesse diese ganz individuelle Zeit.
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Als Dankeschön bekommst Du 3 Kreativanregungen zum Malen & Zeichnen aus dem artilda Kartenset per E-Mail zugeschickt.
Wer schreibt hier?
Ich bin Eva Peters, freie Künstlerin, Kreative und Autorin des Kartensets Sommermalzeit. Und ich möchte Dich gerne in Deiner Kreativität und in Deinen Gestaltungsmöglichkeiten ermuntern.
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Hi Eva,
ich finde auch gerade die kleinen Auszeiten so wichtig, kleine Dates nur für mich und meine Kreativität sozusagen. Ich bin immer überrascht, wie erfrischt und angeregt ich mich fühle, wenn ich mir die Zeit nehme durch die Bibliothek zu stöbern, oder eine Ecke der Stadt, in der ich noch nie war. Oder so wie heute der Botansiche Garten, auch wenn ich nur 40 Minuten Zeit habe, es lohnt sich!
LG, Gesche
Hallo Gesche
danke fürs Teilen Deiner Erfahrungen. Frische & Anregung ist eine gute Kombi! Man muss sich manchmal nur zu seinem Glück zwingen.
Liebe Grüße
Eva