Stillleben sind zurecht beliebte Motive in der Kunst.

    Wir können ein Stillleben malen oder zeichnen, aber natürlich auch als Fotomotiv verwenden.

    Was ist ein Stillleben?

    Ein Stillleben besteht aus mehreren Gegenständen, die wir zu einer Komposition arrangieren.

    Seit dem Barock entwickelte sich das Stillleben zu einer Gattung in der Kunst. Wir kennen Stillleben von den Alten Meistern: mit arrangierten Früchten, Geschirr, Blumen oder vielleicht sogar einem toten Tier. Diese Auswahl mag beim Betrachten verwundern. Aber die Elemente der Stillleben hatten nicht nur eine ästhetische Rolle in dem Bild, sondern oft auch eine symbolische Bedeutung.

    Heute ist es eigentlich nicht anders: Wer für Instagram ein Flatlay arrangiert, wählt dazu Gegenstände, die für etwas bestimmtes stehen, eine Haltung, einen Lifestyle, eine Stimmung.

    Übrigens eignen sich auch Flatlays als Motiv zum Zeichnen.

    Welche Dinge sich für ein Stillleben eignen

    Wenn Du ein Stillleben aufbauen möchtest, um es zeichnen oder zu malen, kannst Du das ganz nach Deinen eigenen Wünschen machen. Ob Dir der Symbolgehalt der Gegenstände wichtig ist oder nicht, bestimmst Du selber.

    Sinnvoll ist aber, das Stillleben bewusst zu arrangieren.

    Wähle daher Objekte für das Stilleben, die ein interessantes Zusammenspiel haben können.

    Dazu einige Anregungen:

    • Wähle gleiche Gegenstände, die sich aber in der Form oder Größe unterscheiden. Beispielsweise Flaschen in verschiedenen Größen und Formen.
    • Gegenstände, die unterschiedliche Formen haben, beispielsweise Trauben, Äpfel, eine Flasche und ein Messer.
    • Gegenstände, die thematisch einen Kontrast bilden und daher Spannung im Bild erzeugen oder eine Geschichte erzählen.

    Das Schöne an einem Stilleben ist, das wir damit gut herumspielen können. Und zwar mit wenig Aufwand.

    Wie kann man das Stillleben arrangieren?

    Das eine sind die Objekte, die wir für das Stillleben auswählen, das andere ist die Komposition dieser Gegenstände.

    Wir können die Dinge einfach irgendwie vor uns hinstellen. Das sieht eventuell langweilig aus. Und ist auch zum Zeichnen langweilig. Interessant wird es, wenn wir die Objekte bewusst arrangieren.

    Anordnung

    Die Gegenstände können wir nebeneinander stellen. Auch das kann interessant sein. Probiere es aus.
    Oder wir bringen die Gegenstände zueinander in Beziehung. Das ist meist der spannendere Ansatz. Denn wir haben nicht mehr einzelne Objekte, die wir dann zeichnen, sondern es entsteht durch das Zusammenspiel etwas Neues.

    Blickwinkel

    Dazu gehört, dass wir uns das Stillleben aus verschiedenen Blickwinkeln ansehen.

    Wo steht der Betrachter? Schauen wir eher von oben auf das Stillleben oder weiter unten oder sind wir auf Augenhöhe.

    Es lohnt sich auch das Stilleben zu drehen oder es von verschiedenen Seiten zu betrachten. Denn das Zusammenspiel der Objekte wirkt anders. Es entstehen interessante Überschneidungen oder Negativformen. Schon mit einer kleinen Änderung des Blickwinkels oder durch Verschieben oder Drehen eines Objektes haben wir ein ganz anderes Motiv vor Augen.

    Bildausschnitt

    Auch den Bildausschnitt sollten wir bewusst wählen. Welcher Bereich von dem Stilleben ist für uns interessant und reizvoll zu zeichnen? Wir können das gesamte Stilleben zeichnen oder lediglich einen Ausschnitt davon aufs Papier bringen.

    Das zu entscheiden kann anfangs schwer sein, denn wir sehen das Stillleben dreidimensional.

    Hier kann das Smartphone weiter helfen. Damit können wir schnell ein paar Fotes von dem aufgebauten Stillleben machen. Am besten aus verschiedenen Perpektiven. Die Fotos helfen dann, die passende Komposition auszuwählen.

    Warum das einfacher ist? Auf einem Foto sehen wir das Motiv bereits zweidimensional und wir haben einen Bildausschnitt vor Augen.

    Stilleben direkt vor dem Motiv zeichnen oder nach Fotos

    Ein Stillleben können wir aufbauen und es direkt zeichnen. So kann man gut das gleiche Stillleben mehrmals skizzieren und dabei beispielsweise verschiedene Blickwinkel einnehmen.

    Aber ebenso gut lässt es sich auch nach Fotos zeichnen oder malen. Vor allem, wenn man länger an dem Bild malen möchte, aber den Tisch für andere Zwecke benötigt oder die gewählte Objekte sich mit der Zeit verändern.

    Mit Stillleben verschiedene Stile ausprobieren

    Beim Zeichnen oder Malen eines Stilllebens kann man eine Menge ausprobieren.

    Beispielsweise verschiedene Techniken und Grundlagen.

    Du kannst schnelle Zeichnungen in Deinem Skizzenbuch machen, aber auch ein detailliertes Bild als Stillleben malen.

    Außerdem kann man bei Stillleben verschiedene Stilrichtungen ausprobieren. Du kannst es sehr grafisch machen, illustrativ, naiv, abstrakt, realistisch …

    Es muss auch nicht perfekt werden, sondern es sind Studien und Experimente.

    Ein einfaches Stillleben skizzieren und dabei verschiedene Techniken ausprobieren.

    Stillleben zeichnen als Anfänger

    Auch für Anfänger eignen sich Stillleben als Motiv. Denn schon mit einfachen, wenigen Objekten können wir sofort loslegen mit dem Zeichnen.

    Denn es geht nicht darum, außergewöhnliche, schöne oder komplizierte Objekte für das Stilleben zu nehmen. Oder sie realitätsgetreu aufs Blatt zu bringen.

    Es lassen sich gut verschiedene Techniken und Prinzipien üben. Außerdem wird dabei der Blick für Motive und Bildgestaltung geschärft.

    Inspirierende Stillleben in der Kunst

    Eines der ältesten Stilleben malte Jacob van Es 1630 „Stilleben mit Früchten in Porzellan“.
    Und viele berühmte Künstler schufen außergewöhnliche Stillleben. Einige dieser Künstler:

    Paul Cézanne: Er malte Stillleben, in denen Früchten auf Tischdecken arrangiert sind.

    Pablo Picasso: In seinen kubistischen Stillleben verwendete er verschiedenen Objekte.

    Frida Kahlo: Sie malte üppige Stilleben vor allem mit Früchten.

    Giorgio Morandi: Er wurde mit seinen Stillleben, bestehend aus Flaschen und Gefäßen, berühmt.

    Die Motive sind dabei oft banal. Aber die Künstler malten die Stiilleben in ihrem ganz eigenen Stil.

    Und das Bilder gucken gehen lohnt sich auch hier. Achte beim nächsten Museumsbesuch doch mal auf die Stillleben: Was wurde gemalt oder gezeichnet und wie wurde das gemacht?

    50 Anregungen zum Malen, Zeichnen und Skizzieren findest Du im artilda Kartenset.