Musik hören beim Malen oder nicht?

    Für manche Menschen gehört Musik unbedingt dazu, wenn sie malen oder zeichnen. Andere hören ganz bewusst keine Musik, während sie kreativ sind.

    Schauen wir uns daher an, welche Möglichkeiten uns Musik beim Malen bieten kann.


    Warum uns Musik beim Malprozess unterstützen kann

    Malen ist ein kreativer Prozess und was wir dabei über die Sinne aufnehmen, beeinflusst uns beim Malen. Das kann der Geruch der Farbe und der Umgebung, das Licht, die Temperatur, in welcher Art von Umgebung wir malen. Bei einer warmen Meeresbrise am Mittelmeer und intensivem Sonnenlicht fühlt es sich anders an zu malen, als in einem ungeheizten Atelier in Norddeutschland.

    All das nehmen wir wahr und es beeinflusst uns. Wenn Farbe stinkt oder klumpig ist, kann sie einem das Malen echt vermiesen … Der besondere Geruch von Moorlauge kann dagegen durchaus munter machen.

    Weil unsere Sinne mitspielen und jeder Mensch andere Bedürfnisse hat, richten wir auch unseren Platz zum Malen nach unseren eigenen Vorlieben ein. Das kann bei jedem anders sein, denn wir haben unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse.

    Kommen wir zurück zur Musik. Denn natürlich beeinflusst uns auch das, was wir hören. Sei es nun Musik oder auch Umgebungsgeräusche, die wir wahrnehmen. Das können unangenehme Geräusche sein – wann hört der Laubsauger endlich auf??? – aber auch angenehme Geräusche beeinflussen unser Wohlbefinden und wirken, wenn wir uns in einem kreativen Prozess befinden. Und Musik ist eben etwas, das wir auch bewusst einsetzen können.

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    So können wir Musik beim Malen einsetzen

    Die Möglichkeiten wie wir Musik beim Malen ins Spiel bringen, sind ganz unterschiedlich.

    1) Zur Unterhaltung

    Vielleicht möchte man beim Malen einfach nur ein bisschen Musik hören. Weil Musik nun mal dazu gehört und es sich gut anfühlt, Musik zu hören und dabei im Kreativsein zu versinken. Als Teenager war mir das sehr wichtig, da musste Musik dabei sein – übrigens auch, wenn ich nicht malte.

    2) Störende Geräusche überdecken

    Die Musik kann auch dazu dienen, störende Hintergrundgeräusche zu übertönen. Das können Geräusche vom Straßenverkehr draußen sein oder Gespräche anderer, von denen man sich nicht ablenken lassen möchte. Gerade beim Malen öffnen wir uns für unsere Wahrnehmung und dabei können Nebengeräusche noch als weitaus störender empfunden werden.

    3) Ungestört malen

    Wer in der Öffentlichkeit malt oder zeichnet, kann sich mit Musik auf den Ohren gut davon abgrenzen, von anderen Menschen angesprochen zu werden und sich so ganz auf sein Skizzenbuch konzentrieren. Die Kopfhörer signaliseren, dass man dabei nicht so wahnsinnig gerne gestört werden möchte.

    4) Musik als Tempogeber beim Malen

    Beim Musikhören können wir uns auch vom Rhythmus und dem Tempo der Musik mitreißen lassen. Das Meditative Malen wird mit Heavy Metal auf den Ohren nicht unbedingt meditativer.

    5) Musik als Stimmungsmacher

    Musik kann uns auch in unterschiedliche Stimmungen versetzen. Bei sehr aggressiver Musik werden wir anders malen als bei traurigen Liedern oder meditativen Klängen. Es können auch Stücke sein, mit denen wir besondere Erinnerungen verbinden und die uns dadurch emotional berühren.

    6) Inspiration durch Musik

    Malen nach Musik ist ein Prinzip, dem man nachgehen kann. Dabei dient die Musik als Inspiration für den Malprozess oder wir malen, was wir hören. Diesen Ansatz habe ich zu Schulzeiten kennen gelernt, als wir vom Kunst Leistungskurs gemeinsam mit dem Musik Leistungskurs das Projekt „Kunst und Musik“ ausprobierten. Auf mich hatte das allerdings keine nachhaltigen Eindruck …

    7) Durch Musik einen Rahmen schaffen

    Ein weitere Möglichkeit, die Musik beim Malen bietet, ist einen Rahmen für die Malsession zu setzen. Mit der Musik beginnt unsere Kreative Auszeit. Sie stimmt uns darauf ein, dass wir jetzt in den Malprezess gehen. Ich mache es manchmal, dass ich bei Bildern, an denen ich länger arbeite, bestimmte Musik höre. Eine Serie von Kinderbildern entstand beispielsweise, während ich Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ hörte. Bei den ersten Klängen wusste mein kreatives System, dass wir wieder an den Bildern arbeiten werden.

    8) Musik als Teil unserer Umgebung

    Als ich in Amsterdam lebte, hatte ich außerhalb des Zentrums einen Atelierraum. Draußen waren – zum Glück – ruhige Bauarbeiten. Die Arbeiter hatten immer Radio laufen. Die Radiomusik und auch die Geräusche des Werkeln der Bauarbeiter waren für mich eine angenehmen Hintergrundmusik während ich mich auf das Malen konzentrierte. Dabei hatte ich natürlich keinen Einfluss darauf, welche Art Musik lief, sondern nahm es als positiven Teil meiner Umgebung an.

    Welche Musik hören zum Malen?

    Es ist natürlich Geschmackssache, welche Musik man hören möchte, wenn man malt.

    Wir können bewusst entscheiden, was wir hören wollen oder es einfach auf uns zukommen lassen.

    Heute brauchen wir zum Glück keine LPs oder Kassetten mehr umdrehen, sondern können uns Dank Anbietern wie Spotify auch eine passende Playliste zusammen stellen und so unendlich lange Malen und dabei Musikhören. Und durch Kopfhörer oder EarPods stören wir auch niemanden, wenn die Musik beim Malen etwas lauter sein soll.

    Es ist natürlich ebenfalls Geschmackssache, ob man immer das gleiche hört oder Abwechslung braucht. Also einfach mal ausprobieren, auch das ist ein schönes kreatives Experiment.

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