Ein Atelier muss her. Oder eine licht durchflutete Etage mit weitem Blick in die Natur.
Viel Platz zum Lagern von fertigen Bildern, Material und Dingen, die uns inspirieren, Platz zum Bilder Ausstellen und um Besucher und potentielle Kunden zu empfangen …
So ein Atelier ist ein Traum!
Brauchen wir ein Atelier?
Ich selber habe viele Jahre in Ateliers und Ateliergemeinschaften gemalt und ja, es ist wunderbar.
Aber muss das sein?
Ich meine damit nicht, dass es für unsereins eine Nummer kleiner gehen sollte. Sondern ob die Verwirklichung einer solchen Vorstellung positive Konsequenzen für uns hat:
- noch mehr Spaß am Malen
- steter Ideenfluss
- bessere Bilder
- großartige Ausstellungen
- üppigere Erfolge
- astronomische Bildpreise.
Abgesehen davon, dass wir diese Raumidee vermutlich nicht realisieren können, ist es möglicherweise auch gar nicht nötig, auch wenn es verlockend klingt. Ein schönes Bildmotiv ist es allemal.
Aber was genau brauchen wir für einen optimalen Platz zum Malen oder Zeichnen?
Geht Zeichnen überall?
Zeichnen geht theoretisch immer und überall.
Aber es gibt natürlich Vorlieben, wo wir malen oder zeichnen wollen:
- Draussen, im Museum oder zuhause zeichnen.
- Mit einem Skizzenbuch auf der Couch oder lieber an einem Tisch.
- Eher an einem festen Platz, der zum Zeichnen reserviert ist oder liegt uns eher die Abwechslung?
Dabei reicht es oft schon sich am Tisch auf einen anderen Platz zu setzen.
Zeichensachen lassen sich schnell wegräumen und auch fix wieder auspacken. Weggepacktes Material kann aber auch der Trägheit dienen und wir kommen in nächster Zeit nicht zum Zeichnen. Daher kann es schön und anregend sein, wenn der Skizzenblock griffbereit liegt oder wir möchten ihn gerne offen liegen haben, so dass wir sehen was wir zuletzt gemacht haben.
Malen wo es uns inspiriert
Beim Malen ist der beste Platz natürlich davon abhängig, welches Format und welches Malmaterial wir nutzen: Aquarell, Acryl, Öl oder etwas ganz anderes.
Je nach unseren Bedürfnissen möchten wir den Block (das Papier, die Leinwand) lieber stehend z.B. auf einer Staffelei oder liegend auf dem Tisch oder auf dem Boden bearbeiten.
Es lohnt sich zu probieren, ob wir gerne um das Gemalte drumherum gehen, das Blatt drehen und wenden. Also wieviel Platz wir benötigen.
Es ist wichtig immer wieder Abstand zu dem Gemalten zu bekommen: sowohl räumlich also auch zeitlich, also sich einfach mal einen Tag oder ein paar Stunden Distanz gönnen von unserem Werk.
Raum für den Alltag und das Malen
Natürlich gibt es auch ein paar Randbedingungen, denn wir haben alle neben unserer Kunst auch noch ein richtiges Leben.
In einer Wohnung mit Familie kann man seine Farben nicht im Zentrum des Geschehens offen liegen haben. Es sei denn Du möchtest, dass andere an Deinem Bild weiter machen. Dazu gehören nicht nur kreative Kinder, sondern auch Katzen haben durchaus ihren Spaß an Papier.
Welches Drumherum brauchst Du zum Kreativsein?
Auch Licht ist ein wichtiger Faktor, passt eher Kunstlicht oder Tageslicht? Wer lieber bei Tageslicht malt und einen Blick nach draussen möchte, für den bietet ein Malplatz im Keller keine guten Voraussetzungen.
Der Krimskrams-Faktor ist ebenfalls sehr individuell. Einige brauchen einen ordentlichen, klar strukturierten Platz um kreativ sein zu können, andere ein kleines Chaos. Das ist Typfrage. Und man kann sich seine eigene Ordnung mit dem Kreativmaterial schaffen.
Essen und Trinken gehören zum Leben, aber nicht zu nah an den Malutensilien. Auch wenn man mit Kaffee ganz gut malen kann (Malen mit Kaffee oder Tee ist übrigens eine der Kreativanregungen aus dem artilda Kartenset), ist es unangenehm, wenn versehentlich der Pinsel in der Kaffeetasse landet.
Ich selber male am liebsten auf dem Küchenboden in einer Art Fliesenlegertechnik. Wenn etwas umfällt, ist der Weg nach unten nicht weit. Ich habe schnell Abstand zu dem Gemalten, indem ich aufstehe. Und da ich gerne viel Wasser bei der Acrylmalerei nutze, liegt die Leinwand gut und es ist kein Drama, wenn beim Malen und beim Drehen und Wenden des nassen Bildes etwas daneben geht. Auch meine gern genutzte Moorlauge lässt sich leicht wieder wegwischen. Gegesssen wir dann eine Etage höher.
Probiere aus was Dein Lieblingsplatz zum Malen ist
Oftmals malen wir an einem Platz, der grad da ist, ohne zu überlegen was wir eigentlich brauchen.
Trotz Einschränkungen durch die Gegebenheiten, haben wir bei vielen Aspekten einen gewissen Spielraum und können Entscheidungen treffen, welche Variante für uns jeweils am besten passt und was wir wirklich brauchen.
Es kann sich durchaus lohnen verschiedene Alternativen zu probieren. Die Bedürfnisse sind so individuell wie die Kreativität, es gibt kein richtig oder falsch. Wer weiß, ob sich an dem Wohlfühlplatz noch mehr Spaß am Malen, Ideenfluss und weitere schöne Nebenwirkungen dazu gesellen.
Wo ist Dein bester Platz und was ist für Dich ganz wichtig dabei?

Ich bin Eva Peters, freie Künstlerin, Kreative und Autorin des Kartensets Sommermalzeit. Und ich möchte Dich mit artilda gerne in Deiner Kreativität und in Deinen Gestaltungsmöglichkeiten ermuntern.
Liebe Eva.
Ein schöner Artikel, der mich gerade zum Lächeln bringt, denn in dem Haus, was wir kaufen gibt es endlich einen Platz, wo ich mal wieder alles griffbereit liegen lassen kann. Ich freue mich riesig darauf, denn in der Zeit, wo ich alles nicht immer weg räumen musste, habe ich deutlich mehr gemalt.
Ich danke Dir, dass Du mir gerade meinen Tag noch etwas süßer gemacht hast.
Liebe Grüße,
Janine
Liebe Janine
herzlichen Glückwunsch! Mit mehr Platz und Zeit wird sich bestimmt auch das Malen verändern, vergrößern … Super, ich freue mich für Dich!
Herzliche Grüße
Eva
Liebe Eva,
das ist genau das Thema, was ich mir derzeit ständig selbst in den Weg lege:
> Ich mag nicht bei Kunstlicht malen….bin aber bei Tageslicht selten zuhause.
> draußen beflügelt mich die Natur….doch mir ist es zu kalt dort zu malen.
> Mir fehlt die Zeit zum Zeichnen/Malen….12 Std Job…Tiere, Haushalt, Essen machen (Ich weiß, dass wir alle gleichviel Zeit haben- nämlich 24 h/Tag ;-)
> Bislang musste ich meine Sachen immer erst auf den Küchentisch…und dann zu jeder Mahlzeit wieder hin räumen. Dieses Problem ist wenigstens bald gelöst…ab Mitte Januar habe ich einen eigenen Raum in der Nachbarhütte; allerdings dunkel, wie eine Höhle.
Ich wünsche mir, dass ich auch noch das Lichtproblem lösen kann, denn abends schaue ich bisher fern…das wäre doch wunderbar, wenn ich diese halbe Stunde bis Stunde kreativ verbringen würde!
Lieben Gruß und Dank für Deine inspirierende Gedanken!
Andrea
Liebe Andrea,
danke für Deinen Kommentar. Kunstlicht ist tatsächlich ein Problem. Im Herbst-Winter daher ein häufiges Argument auch bei mir ….. Ich habe aber festgestellt, dass es für mich gar kein Thema war als unbadingt ein Bild fertig werden musste, das fällt mir jetzt erst auf. Dem werde ich mal nachgehen!
Klasse, dass Du bald einen extra Raum hast. Da lohnt sicher eine Tageslichtlampe.
Viele Grüße
Eva
Danke für den netten Artikel! Ja, bei Kunstlicht habe ich ebenfalls ein Problem! Ich habe mir eine Tageslichtlampe jetzt zugelegt, mal sehen, wenn die lichtarme Jahreszeit kommt, ob sie wirklich DAS bringt, was sie verspricht. Jetzt im Sommer komme ich absolut nicht zum Malen, denn wir haben einen großen Garten und da gibt es jede Menge Arbeit für mich, dass ich dann abends müde ins bett falle.
Danke Dir, Traudel. Bei den Tageslichtlampen war ich bisher unentschlossen. Vielleicht werde ich sie im nächsten Winter mal ausprobieren.